( malerei )
11 Sep – 25 Okt 2020

Heng Li

In den Werken von Heng Li eröffnen sich dem Betrachter weite Steppen und unendliches Grasland. Für Heng Li dient das Darstellen von Gras als Hilfsmittel gewaltige Emotion auszudrücken. Je nachdem, sind die Grashalme dem Betrachter zu- oder abgewandt oder teilen sich zu einem Pfad. Die einzelnen Grashalme schabt, kerbt und kratzt er in tiefe zuvor auf die Leinwand aufgetragene Farbschichten. Er wischt, arbeitet zuweilen mit Skalpellen oder Schneebesen. Komplex und vielfach überlagerte Farbschichten ergeben auf widersprüchliche Art und Weise einen nahezu monochromen Bildraum, der sich am Horizont aufhellt. Betrachtet man die Grashalme genauer, erinnern sie an kalligrafische Linienzüge.
Treffenderweise ist eine Hauptkategorie der chinesischen Kalligrafie die „Grasschrift“ und begann Heng Li, geb. 1979 in Urumqi, Xinjiang, China, im Alter von 6 Jahren in seinem Heimatland mit dem Erlernen der Kalligrafie. Die Akkuratesse der Kalligraphie setzt Heng Li in seinen Kunstwerken in zeitlosen Tiefgang und aufrüttelnde Emotionen um. Heng Li versteht es auf magische und wunderschöne Art auf die Existenzialität des Lebens zu verweisen.

Heng Li besuchte von 1996-1998 die Mittelschule der zentralen Akademie der Bildenden Künste in Peking. Darauf folgt von 1999-2000 das Studium der Malerei am I. E. Repin-Institut für Malerei, Plastik und Architektur in St. Petersburg. 2002 zog er nach München, ab 2004 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, zunächst bei Prof. Ralph Fleck, zuletzt als Meisterschüler bei Prof. Ottmar Hörl. Er lebt und arbeitet in München.

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Ausstellung-Heng-Li-2020-Muenchen
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