In überlagerten Ebenen thematisiert Christopher Corso in großformatigen Ölbildern den gesellschaftlichen Wandel. Viele Schichten „Bildmaterial“ treffen hier aufeinander, ebenso wie verschiedene Informationen sich überdecken und verschwimmen. Als Inspiration und Motivfundus für seine Gemälde dienen dem Künstler persönliche Eindrücke aus der Großstadt sowie Bildfragmente aus Werbung und Medien, die er mit der Kamera einfängt. Entrückt vom Geschehen sind seine ProtagonistInnen durch Brüche in der Komposition vom eigentlichen Bildgrund getrennt und führen den Betrachter so in die Fragmente der Bilderzählung ein. Christopher Corso versteht es meisterhaft, die Schnelllebigkeit, Anonymisierung und omnipräsente Reizüberflutung, die den urbanen Kosmos prägen, der Isoliertheit des Einzelnen gegenüberzustellen und damit die Gefahr des Sich-selbst-Verlierens zu thematisieren. Der Mensch ist zerrissen zwischen der Forderung er selbst und authentisch, sowie gleichzeitig perfekt und natürlich zu sein.
Christopher Corso, geboren 1969 in Bamberg, studierte an der Akademie der bildenden Künste München sowie an der San Francisco University of Art. Er lebt und arbeitet bei München.