Ulrike Gölner gelingt es in ihren abstrakten Skulpturen mit dem uralten Werkstoff Holz eine große vitale Wirkung zu erzielen. Die bis zu drei Meter hohen Arbeiten, die aus ganzen Baumstämmen gesägt werden, entstehen in einem Vexierspiel zwischen Wuchs des Stammes und Wesen der Formvorstellung; zwischen Dynamik und Statik. Das anregende an ihrer plastischen Sprache ist, dass sie – Figur oder Pflanze – nicht ausformuliert, sondern lediglich suggestiv anstößt und in uns weiter reifen lässt. Die Künstlerin geht von formalen Erwägungen aus und entfaltet daraus eine Figuration. Sie bildet nicht ab, sondern bildet aus.
Spannend ist, dass mit der Reduktion der Formensprache keine Einengung einhergeht, sondern eine Ausdehnung der Assoziationen. Je abstrakter die Form auftritt, desto weiter scheinen die Möglichkeiten erzählerischer Anlagerungen zu streuen. Gleichzeitig stellen die Reduktion und formale Klärung eine Verdichtung dar: wir sind mit einem Kern von Körperlichkeit konfrontiert. (Textauszug von Rainer Beßling)
Ulrike Gölner, 1958 in Wohlendorf geboren, studierte Bildhauerei an der Hochschule für Künste Bremen sowie an der Akademie der Künste in Kampen, Niederlande. Sie war Meisterschülerin bei Prof. Bernd Altenstein. Ulrike Gölner lebt und arbeitet bei Bremen.