Mit seiner Arbeitsweise und den ihm gewählten Bildbearbeitungstechniken hat Georg Küttinger einen völlig neuen Zugang zum Verständnis von Landschaft und ihren Abbildungen geschaffen. Auch wenn sein Werk nur unter digitalen Voraussetzungen möglich ist, verbindet ihn viel mit der Geschichte künstlerischer Verarbeitung von Landschaft. So waren Landschaftsdarstellungen schon ein immer ein künstlerischer Projektionsraum, denn die Natur in ihrer künstlerischen Darstellung einen unendlichen gestalterischen Freiraum bot. In seine Fotografien schafft Küttinger faszinierende und einzigartige Landschaftsaufnahmen. Er steht in einer Tradition, Landschaft als Ausschnitt der Welt in einem künstlerischen Bild zu verdichten.
In seinem Oeuvre geht es nicht um die oberflächliche Abbildung der Landschaft, sondern sie wird zum Material, sie wird verändert und zu einer Aussage des Künstlers gestaltet. Seine Bildwelten erscheinen real und sind doch bewusst als Illusionsräume angelegt. Das Ziel seiner Arbeiten ist es nicht, zu dokumentieren, sondern ästhetisch überwältigende Bilder zu schaffen, die zwar in ihrer Wiedererkennbarkeit eine bestimmte Landschaft, einen bestimmten Ort aufscheinen lassen, aber in der komplexen Gestaltung über das Bekannte weit hinausgehen. Die Wahrnehmung des Bekannten wird hinterfragt, der Blick geschärft.