Dez 5, 2020

Fabrizio CORNELI und die Lichtaktion „Das Kunstareal verbindet“

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Am 4. Dezember startet die Lichtkunstaktion „Das Kunstareal verbindet“. Beeindruckende Licht- und Videoinstallationen laden bis Mitte Februar zu Streifzügen vom Königsplatz bis zu den Pinakotheken ein und bringen das Kunstareal mit seinen achtzehn Museen und Ausstellungsräumen, international renommierten Hochschulen und einer Vielzahl an Kulturinstitutionen täglich von 16.30 bis 22 Uhr zum Leuchten. 

Die „Galerie an der Pinakothek der Moderne“ möchte in diesem Zusammenhang auf die seit 2010 sich an der Hausfassade der Gabelsbergerstr. 7 befindende Lichtskulptur des italienischen Künstlers Fabrizio CORNELI in Erinnerung rufen, der in der Galerie schon mehrmals ausgestellt hat.

Lichtaktion Kunstareal verbindet
Fabrizio CORNELI – Il Grande Volante, 2010

Fabrizio CORNELIs bildnerische Arbeit ruht im kunsthistorischen Fundus der italienischen Hochrenaissance und ist eine ästhetische Synthese präziser geometrischer Berechnungen und philosophischer Reflexionen über die Wahrnehmung. Das Prinzip der Anamorphose, der Verzerrung, übersetzt er konsequent in das 21. Jahrhundert. Die Entzerrung erfolgt hier mittels der exakten Ausrichtung des Lichtes. Das Licht ist nicht nur Mittel zum Generieren der Abbilder, in seinen objekthaft-skulpturalen Licht-Schattenbildern wird vielmehr das Medium selbst zum Bild und zum Thema der Reflexion. 

Es handelt sich einerseits um Skulpturen, da es 3-dimensionale Arbeiten sind, die durch Subtraktionsverfahren entstehen. Andererseits manifestiert sich das Abbild, der essentielle, und optisch wahrnehmbare Teil, in Schwarz und Weiß auf der Wandfläche, kann daher intuitiv als Malerei erkannt werden. CORNELI versucht die Wahrnehmung des Betrachters zu irritieren und so den Prozess des Erkennens zu entschleunigen. Nicht der erste Blick enthüllt das Werk, sondern erst bei näherem Hinsehen und Beschäftigung mit der technischen Umsetzung, findet man Zugang zum Verständnis der Arbeit. 

CORNELI strapaziert mit diesen Arbeiten das Spannungsfeld menschlicher Wahrnehmung in der ganzen Bandbreite zwischen Irrtum und Erkenntnis und lässt so das Sehen, Erkennen und Begreifen wieder zu einem bewussten Prozess sowie zu einem sinnlichen Abenteuer werden. Bald geht es dem Betrachter nicht mehr um die gesehenen Bilder, sondern um die Kraft der amorphen Technik und Ästhetik – um die Illusion, die auch den modernen Menschen, der alles zu erklären gewohnt ist, erst einmal in die Irre führt, nachdenklich macht und zur Reflexion über den Ursprung des Gesehenen bewegt. Dabei ist letztlich auch die Schöpfung des Betrachters, denn erst durch seine Auseinandersetzung mit den Schatten, wird dem eigentlich nicht sichtbaren Licht eine formgebende Dimension beigefügt.

Erfahren Sie außerdem mehr über die exklusiv für das Kunstareal entworfene Lichtaktion der Münchner Videokünstlerin Betty Mü, zusammen mit der Agentur WE ARE VIDEO, den Gastkünstlern Helmut Eding und Yul Zeser sowie dem Kulturreferat / Technik umgesetzt unter www.kunstareal.de/lichtaktion.

Lichtaktion Kunstareal verbindet