Besonders seine menschenleeren Bierzelte, die „Octoberfest Cathedrals“, welche Michael von Hassel um vier Uhr morgens ablichtete, genießen große Bekanntheit, aber auch die mächtigen Landschaftsaufnahmen sind legendär.

Seine Werke sind häufig menschenleer – hierfür besucht Michael von Hassel Orte zu wenig frequentierten Zeiten, so begab er sich z. B. auch um vier Uhr morgens in die 14 großen Bierzelte um einzufangen, was sonst nur wenigen Menschen vorbehalten ist. Aus gleicher Intention bereist der Künstler auch entlegene Landstriche, beispielsweise in Sibirien,  die weite Stille, die sich in diesen Abbildungen ergibt, lässt sie erhaben erscheinen und doch berichten die farbintensiven Aufnahmen von der Ekstase, die hier tagsüber herrscht. Durch Mehrfachbelichtung und anschließendem Zusammenfügen mehrerer Einzelaufnahmen verfremdet Michael von Hassel die Realität und schärft paradoxerweise dadurch aber den Blick des Betrachters für die Wirklichkeit. Michael von Hassel arbeitet akribisch genau und hat so eine eigene Bildsprache entwickelt. Pulsierend und vibrierend in der Farbe, weit weg von modischen Schwarzweißfotografien. Er schreckt nicht vor Verwendung von Farbe zurück, sondern nutzt sie dokumentarisch und bereitet mit ihrer Hilfe dem unerfahrenen Auge die Motive auf. Als scharfer und konzentrierter Beobachter sucht er zentrale Themen, die er ebenso im Großstadtdschungel Hong Kongs wie in den Weiten des Isaroberlaufs findet. Immer wieder fokusiert er sein Motiv, tritt zurück, um dann den Bildausschnitt zu wählen. Diese Herangehensweise verhilft ihm zu einem hyperpräzisen Blick, der alles bis in das kleinste Detail vollwertig wiedergibt.