Der Raum als Thema, weil der Künstler ihn mit seinen Eisenskulpturen formt. Dass Thaddäus Salcher gerade Eisen wählt, um sich der menschlichen Figur zu bemächtigen, ist kein Zufall. Er stammt aus dem Grödental, hoch oben in Pufels ist er zu Hause und dort entstehen die Werke.
Seit einigen Jahren ist sein Material das Eisen, ungewöhnlich, aber doch verständlich für jemanden, der von Holz-Kunst-Tradition umgeben ist.
Zwei Schwerpunkte lassen sich in den Arbeiten ausmachen, einerseits die menschliche Figur und ihr inneres Empfinden, anderseits abstrakte Objekte. Eigen ist beiden die starke Reduktion, die Konzentration auf Form, Material und auch Farbe. Rost ist der Ton der Arbeiten, in Bildform, als freistehendes Objekt, als Figur, der Rostton, der sich im Raum behauptet, ihn ergänzt, diesen vielleicht bricht, in der Natur einen Farbakzent setzt. Wichtig dabei, dass diese Skulpturen wie eine Schule des Sehens gelesen und betrachtet werden können. Die Figuren, formal zwar reduziert, zwar figurativ, aber nicht Abbilder, enthalten Momente des Körperlichen, wenn sie zum Beispiel Haltungen einzunehmen scheinen, wie wir sie von menschlichen Körpern kennen. Salcher überwindet einerseits die herkömmliche Idee von Bildhauerei, indem er diesen, seinen Figuren, menschliche Urbilder einschreibt. Festhalten an der Tradition und die Auseinandersetzung mit ihr und die Beherrschung des Handwerks sind die beiden wichtigen Aspekte bei der Formung seiner Menschen. Diese scheinen in sich selbst zu versinken, strahlen innere Ruhe und Geerdetsein aus. Sie erwachsen aus den Sockeln, gehen mit diesen eine Verbindung ein, übertragen die Stille und Ruhe auch auf den Betrachter.
Text: Eva Gratl