Nikolai von Magnus, geb. 1968 in Göttingen, studierte Bildhauerei an der Hochschule der Künste in Berlin.
Er schafft aus unterschiedlichen Materialien wie Holz oder Stein mystische Figuren, deren sensible Erscheinungen wie Erinnerungen an Traumbilder anmuten. Thematisch nicht eindeutig festzulegen, nehmen die Gestalten, durch die Frontalität der Ansicht, eine klare Position im Raum ein und geben dem Betrachter eine Reflexionsebene für die eigenen Gedanken. Der Kontrast von realen und surrealen Elementen schafft eine scheinbar transzendente Aura der Unnahbarkeit. Verstärkt wird diese durch die oft weiße Fassung der Figuren; diese werden zu autonomen Geschöpfen, deren Formgestaltung außerhalb der bekannten Daseinsstrukturen liegt und so um eine den Werken immanente geistige Qualität ergänzt wird. Dabei sind die bewussten Brüche in der formalen Ausformung – der Gegensatz der detailreichen Ornamente zu den unbearbeiteten Partien – ausschlaggebend für den inhaltlichen Dialog, der bei der Betrachtung unweigerlich ausgelöst wird. Der Wille zur Erkenntnis und der Wunsch nach Erklärung werden hier auf einer tieferen Empfindungsebene erfüllt, die das Bewusstsein in Schwingung versetzt und dem Geist eine Vielzahl an Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.