Mit seinen mitreißenden Bildern der 68er-Bewegung schrieb Michael Ruetz bereits in jungen Jahren Fotografie-Geschichte. In ihnen erfasste er den Zeitgeist dieser Ära und schuf Bilder, die den Wunsch nach Veränderung und Aufbruch in der Gesellschaft auf eindrucksvolle Weise widerspiegeln. Seine Aufnahmen, darunter das ikonische Porträt von Rudi Dutschke, sind bis heute prägende Bilddokumente dieser Zeit und unverzichtbar für das Verständnis der damaligen Protestbewegung.
Ruetz begann seinen beruflichen Werdegang mit einem Studium der Sinologie, Japanologie und Publizistik. 1969 wurde er bei einem geplanten Sinologie-Kongress unerwartet Augenzeuge des Einmarschs russischer Truppen in Prag. Diese prägende Erfahrung brachte ihn dazu, sich dem Journalismus zuzuwenden. Von 1969 bis 1973 arbeitete er als Fotograf für den Stern und nahm während dieser Zeit auch die politische und gesellschaftliche Lage der DDR in den Blick. 1972 erhielt Ruetz durch seine Teilnahme an der Documenta V in Kassel internationale Aufmerksamkeit.
In den frühen 1970er Jahren entstand auch seine umfangreiche fotografische Serie von Joseph Beuys. Ruetz begleitete ihn über mehrere Jahre hinweg und hielt zentrale Momente seines Lebens und Schaffens fotografisch fest.
1974 begann Ruetz mit der Veröffentlichung von Büchern. Sein erstes Werk „Auf Goethes Spuren“ war ein großer Erfolg und zählt bis heute zu den bekanntesten Publikationen des Künstlers. Über mehrere Jahre hinweg setzte er darin Goethes Wirkungsstätten in Szene und ließ die von Goethe erlebte Welt in seinen Fotografien lebendig werden.
Zwischen 1980 und 1989 veröffentlichte Ruetz sieben Bücher beim renommierten Verlag Little, Brown & Co./New York Graphic Society, Boston, die für den amerikanischen und internationalen Markt bestimmt waren. Insgesamt umfasst sein Werk mehr als vierzig Bücher und Publikationen.
Ein zentrales Thema in Ruetz‘ fotografischem Schaffen ist die Visualisierung von Zeit. Über Jahrzehnte hinweg dokumentiert er den Lauf der Zeit und die sichtbaren Spuren des Wandels in seinen Aufnahmen.
Michael Ruetz wurde 1940 in Berlin geboren und studierte in Freiburg, München und Berlin Sinologie, Japanologie und Publizistik. 1976 absolvierte er ein externes Studium an der Folkwangschule in Essen bei Willy Fleckhaus und Otto Steinert. Bis 2007 war er Professor für Kommunikationsdesign an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.
With his captivating images of the 1968 movement, Michael Ruetz made photographic history at a young age. His photographs captured the spirit of that era, creating images that powerfully reflected the desire for change and renewal within society. His works, including the iconic portrait of Rudi Dutschke, remain key visual documents of that time and are essential for understanding the protest movements of the period.
Ruetz began his career by studying Sinology, Japanology, and Journalism. In 1969, during a planned Sinology congress, he unexpectedly witnessed the invasion of Prague by Russian troops. This formative experience led him to pursue a career in journalism. From 1969 to 1973, he worked as a photographer for Stern magazine, during which time he also documented the political and social conditions in East Germany. In 1972, Ruetz received international attention through his participation in Documenta V in Kassel.
During the early 1970s, Ruetz also created an extensive photographic series on Joseph Beuys. He accompanied Beuys over several years, capturing key moments of his life and work in his photographs.
In 1974, Ruetz began publishing books. His first work, “Auf Goethes Spuren”, was a major success and remains one of his best-known publications. Over several years, he showcased the places where Goethe lived and worked, bringing the world Goethe experienced to life through his photography.
Between 1980 and 1989, Ruetz published seven books with the renowned publisher Little, Brown & Co./New York Graphic Society in Boston, aimed at both the American and international markets. In total, his body of work includes over forty books and publications.
A central theme in Ruetz’s photographic work is the visualization of time. For decades, he has documented the passage of time and the visible traces of change in his images.
Michael Ruetz was born in Berlin in 1940 and studied Sinology, Japanology, and Journalism in Freiburg, Munich, and Berlin. In 1976, he completed external studies at the Folkwang School in Essen under Willy Fleckhaus and Otto Steinert. Until 2007, he was a professor of communication design at the University of Fine Arts in Braunschweig. Today, he lives and works in Berlin.
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